Sonntag, 8. Juni 2008

Hotel Regina

1. Das Vorstellungsgespräch

Evelyne war feuerrot im Gesicht. Das Vorstellungsgespräch in Interlaken wartete auf sie; Evelyne sass mit ihrer Mutter beim Kaffee. Sie hatte sich sorgfältig zurechtgemacht; ihre frisch gewaschenen Haare dufteten; Evelyne hatte zum ersten Mal ihren engen dunklen Jupe an, den ihr Vater ihr eigentlich verboten hatte. Dazu trug sie eine durchsichtige weisse Bluse.
15.00 Uhr. Es war so weit. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie in Begleitung ihrer Mutter vor Herrn Wengers Büro stehenblieb und zaghaft anklopfte. „Herein“, ertönte eine sonore Männerstimme. Scheu betrat Evelyne den grosszügigen Raum und setzte sich auf den breiten Stuhl, den Herr Wenger ihr zuwies. Wie war sie doch froh, dass sie ihre Mami bei sich hatte! Evelyne stammte aus dem Berner Oberland und erhoffte sich durch ihre Ausbildung zur Hotelfachassistentin in Interlaken, der Enge ihres Dorfes endlich zu entkommen. Interlaken war zwar auch nicht gerade der Nabel der Welt, aber immerhin. Hier gab es haufenweise Leute zum Kennenlernen, Touristen aus allen denkbaren Kulturen, Abwechslung. Genau danach sehnte die junge Frau sich brennend.
Das Gespräch dauerte eine knappe Viertelstunde; Herr Wenger gab sich sehr amtlich. Evelynes Mutter entging nicht, dass er immer wieder die Bluse ihrer Tochter (und das, was sich darunter verbarg) fixierte. „Der Mann gefällt mir ganz und gar nicht, Liebes“, sagte sie ihr zum Abschied, „sei vorsichtig, ja?“ Aber Evelyne hörte kaum hin. Sie drückte ihrer Mutter einen flüchtigen Kuss auf die Wange und wandte sich ihrem Gepäck zu. Der Hotelier liess es sich nicht nehmen, der neuen Lehrtochter höchstpersönlich ihr Zimmer zu zeigen. Wie sich bald herausstellte, handelte es sich eher um einen Unterschlupf, direkt unter dem Dach. Der Raum war nahezu dunkel und so schwül, dass es Evelyne erst einmal den Atem verschlug. Diffuses Tageslicht gab es nur dank einer winzigen Lukarne.
„Um 17.00 beginnt Deine Arbeit“, liess der Chef sich vernehmen. „Bis um 4.00 Uhr morgens arbeitest Du im Service. So lernst Du gleich unsere Stammkundschaft kennen – und sie Dich. Er grinste ölig und legte Evelyne eine Hand an die Hüfte. Sie war befremdet ob dieser Geste, liess sich aber nichts anmerken. Sie wollte nicht schon am Anfang Ärger. „Wo kann ich duschen?“ Herr Wenger drängte sich an ihr vorbei aus dem Raum und wies auf die hinterste Tür im Korridor. „Mach Dich frisch, Kleines. Um 17.00 geht dann die Post ab.“ Mit diesen Worten entfernte er sich.
Evelyne legte sich aufs Bett und starrte zum Dachgiebel. So hatte sie sich Interlaken nicht vorgestellt, ganz und gar nicht.

2. Bei der Arbeit


Erst in diesem Moment entdeckte sie das zweite Bett in ihrem Zimmer. Es war zerwühlt. Würde sie diesen engen Raum mit jemand anderem teilen müssen? Zur Antwort auf diese Frage ging die Tür auf und ein Mädchen trat ein. Sie stellte sich als Sonja vor und war im zweiten Ausbildungsjahr. „Du wirst manches lernen hier“, lächelte sie verheissungsvoll, „eigentlich alles, was eine Frau so braucht zum Überleben. Versuch einfach, es so zu sehen.“ Sonja war Evelyne auf Anhieb sympathisch, sie hatte etwas erfrischend Direktes und Ehrliches an sich. Zudem duftete sie nach „L’Air du Temps“. Evelyne liebte dieses Parfum über alles. Ohne Hemmungen zog Sonja sich aus und Evelyne stellte mit einem scheuen Blick fest, dass sie mit Ausnahme eines dünnen Schamhaarstreifens rasiert war. Sonja legte sich splitternackt ins Bett und zog das Leintuch bis zum Kinn hoch. „Ich arbeite zurzeit in der Wäscherei“, erklärte sie, seufzte wohlig und drehte sich zur Wand. „Die Lingerie befindet sich direkt hinter dem Hotel. Wir schuften da bei 40 Grad. Der Verputz bröckelt ab. Im oberen Stock wohnen – bei ähnlichen Bedingungen – die Reinigungsfrauen. Im selben Gebäude hält sich der Hotelbesitzer ein Vivarium mit Giftschlangen.“ Auf leisen Sohlen stahl Evelyne sich aus dem winzigen Zimmer und ging nach unten. Sie war froh, dass sie sich vorher zurechtgemacht hatte. Duschen mochte sie nicht. In der Küche wartete schon Herr Wenger auf sie. „Das ist Evelyne“, wandte er sich erklärend ans vorwiegend männliche Personal, „dann lasst das Küken mal flügge werden“. Frech versetzte er Evelyne einen Klaps auf den Hintern und empfahl sich. „Na, dann wollen wir mal sehen“, wandte sich ein feister Kerl an sie, dessen Mundgeruch sie beinahe umhaute, „wasch den Salat. Wenn ich danach auch nur ein einziges Sandkorn darin finde, dann setzt’s was.“ Machtspiele waren hier wohl an der Tagesordnung; Evelyne war aber froh um den geschützten Rahmen, den diese Küche ihr bot – vor dem Kontakt mit den Gästen an der Bar hatte sie jetzt schon Lampenfieber. Die Jungs waren einigermassen anständig zu ihr; natürlich wurde sie hie und da betatscht, sie schrieb das aber ihrem engen Rock zu. Hätte sie doch auf ihren Vater gehört. Vermutlich waren ihre festen, runden Pobacken wirklich eine Provokation.
Spätabends ging es dann hoch zu und her. Die Gäste, vorwiegend Deutsche, Schweizer und Oesterreicher, begannen zu johlen, schütteten sich gegenseitig Bier in die Kehle und riefen immer wieder nach dem „Fräulein“. Wie Evelyne diese Bezeichnung hasste! Sie war doch eine Frau... aber in der Hotellerie war „Fräulein“ noch immer die offizielle Berufsbezeichnung. Sie waren zu zweit; ihre Kollegin hiess Sandra und war eine Vollblutitalienerin. Immer deftiger zogen die Männer über Sandra her – wohl weil sie glaubten, dass sie nicht jedes Wort verstand. Gegen 1.00 Uhr, als sie sich kurz bückte um etwas Kleingeld aufzuheben, war sofort einer zur Stelle, der ihren Rock hochhob. Sandras rosa Höschen war zu sehen; die Besoffenen brüllten vor Vergnügen. „Strip-tease, Strip-tease“, skandierten sie. Sandra schämte sich zu Tode. Als Evelyne sich zum Einkassieren an den runden Tisch stellte, geschah es. Sie fühlte, wie sich eine verschwitzte Männerhand ihrem Oberschenkel entlang zu ihrer Körpermitte tastete. Die Hand gehörte einem blonden Hünen mit stahlblauen Augen. Evelyne erstarrte. „Will doch nur... bezahlen“, nuschelte er, „nur bezahlen.“ Er zog am Elastband von Evelynes crèmefarbenem Sloggi-Slip und schob ihr eine Hunderternote darunter. Der Tisch grölte. „Gekauft! Er hat sie gekauft! Jetzt wird das Fräulein für uns tanzen!“ Das war das Stichwort für Evelynes Chef, der sich jetzt aus dem Schatten löste, die völlig verwirrte Evelyne am Ellbogen ergriff und sie hinter die Theke führte. „Du musst jetzt etwas tun, das Du noch nie getan hast, verstanden? Die Männer drehen sonst durch. Es sind wertvolle Stammkunden. Du musst ihnen jetzt Deine Brüste zeigen, Evelyne. Ich will das so.“ Evelyne realisierte, dass sie ausgeliefert war. Sandra hatte sich mittlerweile in die Küche zurückgezogen; Evelyne war jetzt die einzige Frau im Raum. Unter dem immensen Druck und der angestauten Spannung trat sie hinter dem Tresen hervor, ging auf die Männer zu, die sie gierig anstarrten und knöpfte langsam ihre Bluse auf. Sie kam sich vor wie auf einem Schiff, inmitten ausgehungerter Matrosen. Der Boden unter ihr schwankte. „Los, los, zeig, was Du hast!“ liess sich ein Oesterreicher vernehmen. Evelyne streifte ihre Bluse ab und kam sich fremd vor. Vor kurzem noch im Bergdorf... und jetzt das. Hätte sie das frühmorgens beim Aufstehen gedacht? „Komm, ich helf Dir“, rief einer hinter ihr – und ehe sie reagieren konnte, machte er sich an den Ösen des BH-Verschlusses zu schaffen. „Wow – die hat ja Hängetitten!“ Die Männer lehnten sich zurück und grinsten breit. Wieder wurde Evelyne feuerrot im Gesicht, und an ihrem Ausschnitt zeigten sich rote Flecken. Niemals, niemals hatte bisher jemand ihren Busen gesehen, ausser sie selbst. Sogar vor ihren Schulkolleginnen schämte sie sich, weil die Schwerkraft es zu gut mit ihr gemeint hatte. „Hey, die hat ja Nippel wie Schattenmorellen!“ „Das sind ja richtige Kuheuter! Wolln wer se melken?“ Als der erste Biertrinker die Hand ausstreckte, um Evelynes schwere Brüste zu betasten, griff Herr Wenger, ihr Chef, ein. „Das reicht für heute, Jungs. Ich glaube, wir haben genug gesehen. Lasst die Kleine in Frieden, sonst läuft sie uns noch davon.“

3. Das erste Mal


Evelyne bückte sich und hob ihre Bluse vom Boden auf. Den BH hatte wohl jemand als Fetisch eingesteckt. Zutiefst gedemütigt schlich sie sich hinter die Theke. Sie wollte vergessen, nur noch vergessen... und machte sich an diversen Flaschen zu schaffen. Wahllos leckte sie hier an einem Flaschenhals, nippte dort aus einem Gläschen, schüttete sich Gin in die Kehle. Eine Zeitlang sahen die Männer ihr dabei zu, dann torkelten sie, einer nach dem andern, nach Hause. Herr Wenger trat zu ihr. „Nimm das nicht so tragisch, Kleines, wird schon werden.“ Dabei legte er ihr genüsslich die Hand an den Hintern. Evelyne war mittlerweile alles egal. Es war 3.30 Uhr, und sie wollte nur noch schlafen. Ihr Chef verfügte über eine grosse Erfahrung und merkte, dass Evelynes Grenze erreicht war. „Geh nach oben und leg Dich schlafen“, sagte er heiser, „ich erledige hier den Kleinkram für Dich.“ Die Geste war untypisch – und verdächtig.
Alles in Evelynes Kopf drehte sich, als sie die knarrende Holztreppe hochstieg. Aber was war das? Aus ihrem Zimmer drangen Geräusche. Da war ein helles Keuchen zu hören „hhh...hhhhh...“ und ein dunkles Brummen „mmmm...“
Evelyne drückte die Tür auf und erstarrte. Auf Sonjas Bett sass, den Rücken an die Wand gelehnt, der deutsche Hüne von vorhin. Ihre Zimmernachbarin sass rittlings auf ihm und bewegte rhythmisch ihr Becken. Zwischen Sonjas glockenförmigen Pobacken sah Evelyne den riesigen Schwengel dieses Typen, der hinaus und hinein glitt, hinaus und hinein... und ihr dieses Keuchen entlockte. Sonjas blonde Locken flogen in alle Richtungen; der Mann benutzte sie wie einen Spielball. Evelyne wollte wegrennen, fühlte sich aber zugleich magisch angezogen von diesem Schauspiel. War es der Alkohol? Sie schloss die Tür hinter sich, machte sich an ihrem Koffer zu schaffen und fand nach längerem Suchen ihr Nachthemd. Weder der Hüne noch Sonja beachteten sie, als sie die Tür abermals öffnete und sich mit nackten Füssen in Richtung Dusche davonstahl. Das kalte Wasser tat ihr gut; sie fühlte die prickelnde Frische auf ihrer Haut – indes, die innere Hitze blieb, eine Hitze, die sie zuvor nie gekannt hatte. Sie kauerte auf den Boden der Duschwanne, spreizte die Beine und öffnete sich dem lauwarmen Duschstrahl. Sie schloss die Augen und bewegte den Duschkopf langsam hin und her, hin und her. Evelyne atmete schwer und stellte sich nochmals das Bild vor, das sich ihr in ihrem kleinen Zimmer soeben geboten hatte. Die splitternackte Sonja mit ihren pumpenden Bewegungen, vor allem aber das grosse, steife Glied des Deutschen. Dann stand sie auf, drehte den Duschhahn zu und trocknete sich ab. Sie schlüpfte in ihr hellblaues Nachthemd, knöpfte es vorne zu, liess die obersten drei Knöpfe aber offen. Mit noch nassen Haaren ging sie leichtfüssig auf ihr Zimmer zu. Evelyne war bereit. Bereit für Sonja, bereit für den Deutschen und bereit für alle, die folgen sollten.

4. In der Küche


Als Evelyne zaghaft die Tür zu ihrer Dachkammer öffnete, war sie erstaunt. Das Zimmer war leer. Nur die zerwühlten Decken auf Sonjas Bett zeugten vom Liebesabenteuer, das kurz zuvor hier stattgefunden hatte. Mit einem erschöpften Seufzer legte sich Evelyne aufs Bett und betrachtete den Mond, der in einer seltsam schmutziggelben Farbe vor ihrer Dachluke schwebte und sie bewachte. Sie verfiel in traumlosen Schlaf und wurde erst durch die unerträgliche Hitze geweckt, die am folgenden Mittag ihre kleine Unterkunft zur Hölle machte. Das Nachthemd klebte an ihrem Körper und sie konnte kaum glauben, dass sie frühmorgens geduscht hatte. Sie stand auf, streckte sich und entledigte sich der klitschnassen Baumwolle. So nackt in einem fremden Raum... es überkam sie ein unbehagliches Gefühl, und sie sehnte sich nach ihrem kleinen Heimatdorf. Dort wurde sie geliebt und respektiert, dort kannte sie Leute, denen sie vertrauen konnte.
Dann schaute sie auf die Uhr. In einer halben Stunde begann ihr Küchendienst. Nach einer kurzen Dusche stand sie grübelnd vor ihrem Koffer und wusste nicht, was sie anziehen sollte. Sie entschied sich für einen dunklen Jupe und ein knallbuntes T-Shirt. Dann eilte Evelyne zum Dienst. Sie wurde schon vom Küchenpersonal – fünf Männern - erwartet, die vielsagende Blicke tauschten. Evelyne fühlte sich mit einemmal splitternackt. Der feiste Kerl vom Vortag begrüsste sie mit einem klebrigen Grinsen und zeigte auf eine Reihe Maiskolben. „Die sind alle für Dich, Mädchen.“ Intuitiv machte sich Evelyne daran, den Mais im Spülbecken zu reinigen und schrubbte vorsichtig und gewissenhaft die Kolben. Die Typen liessen sie eine Zeitlang arbeiten und tuschelten hinter ihrem Rücken. Dann trat ein junger Tamile neben sie und ergriff einen Kolben. Er betrachtete ihn prüfend und blickte zwischendurch auf Evelyne, deren Pobacken sich verlockend unter dem Jupe abzeichneten. Er nahm das Gemüse in die rechte Hand und begann mit der linken, langsam daran zu reiben, so, als würde er jemandem einen runterholen. Es war schwül im Raum.
Ein düster dreinblickender älterer Türke, Imam, reichte ihm eine Schale mit Margarine. Der Tamile rieb den Kolben damit ein und hielt den matt glänzenden Mais Evelyne hin. Diese lächelte verlegen. „Wir Dich jetzt einweihen in Kochkunst von Hotel Regina“, sagte er in gebrochenem Deutsch und bedeutete Evelyne, sich auf den grossen Holztisch zu setzen, der sich in der Mitte der Küche befand. Sie zögerte, folgte aber dann seiner Handbewegung. Ein Typ, Japaner, den sie bis jetzt noch gar nicht bemerkt hatte, hielt beim Salatwaschen inne und starrte sie an. Endlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Sie sollte sich vor all diesen Männern mit dem präparierten Maiskolben befriedigen. Genau das würde sie auf keinen Fall tun – sie war ja Hotelfachassistentin und kein Pornomodell. Irgend etwas an der Szene erregte sie aber auf seltsame Weise – dieselben Gefühle kehrten zurück, die sie schon am frühen Morgen desselben Tages empfunden hatte, als sie vor den Gästen ihren Oberkörper entblösste. Tiefe Scham, ja klar, aber... auch ein wenig Lust zu kokettieren und sich zu zeigen. Evelyne legte sich nach hinten auf den Tisch und zog die Beine an. Die Köche, Hilfsköche und Küchenjungen standen jetzt im Halbkreis vor ihr. Evelynes Höschen war jetzt kein Geheimnis mehr; das, was sich darunter verbarg, aber sehr wohl.
„Du brauchst Deinen Slip nicht auszuziehen“, hörte sie eine Stimme neben sich, „schieb ihn einfach etwas zur Seite“. Erst zögernd, dann etwas bereitwilliger offenbarte sie sich diesen Männern, die offenbar nur schauen wollten. Beobachten, wie sich Evelyne Willener, die Berner Oberländer Hotelfachassistentin in spe, mit einem Maiskolben befriedigte. „Nimm etwas Margarine, Kleine, dann flutscht’s besser“, hörte sie wieder die Stimme neben sich. Als würden ihre Hände an unsichtbaren Fäden geführt, so, als wäre Evelyne eine Marionette, machte sie sich am dargebotenen Margarinetöpfchen zu schaffen und führte die rechte Hand an ihre Schamlippen, die sich jetzt, für jedermann gut sichtbar, am Rand ihres Höschens offenbarten. Mit der Linken zog sie den Slip zur Seite. Dann schloss sie die Augen, stellte sich vor, sie liege unbeobachtet an einem weiten Sandstrand und massierte sich mit Margarinefingern an ihrer empfindlichsten Stelle. Still schauten die Männer zu. Imam, der Türke, hatte eine derart starke Erektion, dass es schmerzte. Sein grosses, schweres Glied drängte gegen die Innenseite seines Reissverschlusses, und er wusste, dass der Anblick, den Evelyne ihm soeben bot, in seinem Land als hochgradig obszön galt. Er schloss die Augen und stellte sich ein junges Mädchen aus seinem Dorf vor, mit tiefschwarzem, langem Haar und dunklen Augen, die ebenso daliegen würde wie Evelyne. Undenkbar! Und genau dieses Undenkbare erregte ihn. Rechts von Imam stand René, der feiste Typ, der sie begrüsst hatte. Eine Haarsträhne hing ihm ins hochrote Gesicht. Er zitterte am ganzen Körper und starrte Evelyne unentwegt zwischen die Beine, dorthin, wo sich das Unsagbare abspielte. René war ein hoffnungslos einsamer Mann, dessen einzige Freude es war, in dieser Küche, in der vor allem Ausländer arbeiteten, Macht auszuspielen. Macht gegenüber Neuankömmlingen und Lernenden. In Interlaken gab es kaum Bordelle, und er musste Unmengen von angestauter sexueller Energie für sich behalten. Nun lag, direkt vor ihm, dieses hübsche Mädchen und massierte sich mit kreisenden Bewegungen an einer Stelle, die er nur von Fotos kannte. Sarim, der Tamile, gab sich eher cool. Ihn faszinierten vor allem Evelynes Hände. Er liebte feingliedrige Finger. Diese Hände erinnerten ihn an die Frauen in seinem Dorf, die viel zu viel arbeiten mussten. Evelynes Schamlippen schimmerten feucht und es war schwer zu sagen, woher die Feuchtigkeit rührte. War es die Margarine? Oder etwa gar...
Der 19jährige Fernando, ein Spanier, galt im Hotel Regina schlechthin als „Schönheit“. Er war es sich gewohnt, dass sich ihm dekadente Touristinnen an den Hals warfen. Er war bitterarm und schickte das ganze Geld, das er während der Saison sauer verdiente, nach Hause um seine kranke Mutter zu unterstützen. Die Frauen in Interlaken mochten einfach seine stolze Haltung, den Teint, seine blitzenden Zähne und den wohlgeformten Body. Für seinen Waschbrettbauch tat Fernando alles. Im Grund war er, was Sex anging, schon etwas abgebrüht, aber das Mädchen, die auf dem Tisch vor ihm lag, war zuviel für ihn. Er war von Evelynes Gesicht hypnotisiert. Sie hatte die Augen geschlossen und liess sich auf den Wellen der Lust treiben. Wie ihre Brüste wohl aussahen? Die Männer gaben gegenseitig nichts von ihren Gedanken preis. Auch Hiro nicht, der verschlossene Japaner, dem vom Küchenpersonal ständig die Hilfsjobs zugewiesen wurden: Böden schrubben, die Ablagen reinigen, Abfälle sortieren, Gemüse reinigen. Hiro befand sich in einem Zustand äusserster Erregung. Seine Mimik verriet aber nichts; absolut nichts. In seinem Land mochte er diese ganz jungen Mädchen, in weissen Söckchen und glänzenden Lackschuhen, die im Internet als „japanese schoolgirls“ um die Welt gehen. Bisher hatte er sich noch kein Bild davon machen können, wie eine Schweizerin „da unten“ aussah – bestimmt unterschied sich der Schamhaarwuchs gegenüber dem der Japanerinnen deutlich. Hiro mochte Löckchen. Was ihn beinahe durchdrehen liess, war aber die Tatsache, dass Evelyne ihre Turnschuhe anbehalten hatte. Es handelte sich um ein neueres Nike-Modell. Hiro war Markenfetischist.
Jetzt wurden die Männer etwas unruhig, denn Evelyne begann sich zu winden und gab leise Stöhnlaute von sich. „Die ist bald so weit, verdammt“, liess sich René vernehmen und hielt Evelyne den glänzenden Maiskolben hin. „Ich auch, verdammt“, grinste Imam hinter ihm. Wie in Zeitlupe führte Evelyne das Lustteil, den Natur-Dildo, an ihre Muschi. Das Einführen gelang ihr nicht auf Anhieb; René, Fernando, Sarim, Imam und Hiro hielten den Atem an. Dann, ganz langsam und in kleinen Rucken, suchte der Kolben den Weg in Evelynes Inneres. „Guuut so, guuut“, wurde sie von Imam ermutigt – aber das war gar nicht mehr notwendig: Evelyne verspürte eine tiefe, innere Lust, währenddem sich ihre Scheidenmuskeln wie ein Saugnapf um den Maiskolben festklammerten. Sie konnte ihn kaum mehr hin- und herbewegen. Die Männer hätten jetzt alles mit ihr tun können, liessen es aber bleiben. Evelyne hatte ihnen genug geboten: Das wunderbare Schauspiel einer Frau nämlich, die sich selbst befriedigt. Und das am ersten Arbeitstag!

[(c) by Anita I.]

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