Sonntag, 4. Mai 2008

Mala, die Wasserträgerin

Roberto hatte sich lange im Voraus auf seinen sechsmonatigen Aufenthalt auf den Malediven gefreut. Die Inselgruppe kannte er nur vom Hörensagen; nie hätte er sich träumen lassen, dass er eines Tages mit Hilfe eines Kunststipendiums aufs Mulaku Atoll fliegen würde.
Roberto studierte Malerei in einem höheren Semester und war besessen von der Idee, die Farbe menschlicher Haut möglichst authentisch auf die Leinwand zu übertragen – eine Kunst, an der schon andere vor ihm gescheitert waren: Picasso, Klee, Cézanne, Braque. Sie alle hatten irgendwann kapituliert und mit Fremdfarben zu experimentieren begonnen – was ihnen ja auch Ruhm einbrachte. Einen Menschen so zu malen, wie er ist, in diesem schwer zu beschreibenden Hautton, war immer erst der nächsten Künstlergeneration vorbehalten gewesen.
Erwartungsfroh verliess Roberto das Boot, das zwischen dem Atoll und der Hauptstadt Male die einzige Verbindung war und wurde von fünf lachenden Frauen in Empfang genommen. Alle waren sie mit Blumen geschmückt – als hätten sie nur auf ihn gewartet. Roberto verschlug es die Sprache. Eine leichte Brise wehte vom Meer herüber und am Horizont rötete sich der Himmel. Roberto wurde umsorgt, befragt, gehätschelt und verwöhnt – eine ganze Woche lang. Dann erwachte er aus seiner Trance und beschloss zum wiederholten Mal, sich an die Arbeit zu machen. Kontemplativ sass er am Strand und liess den feinen Sand durch seine Finger rinnen. Importierter Hummer, Ananas, Palmwein und Nektar hatten seine Sinne umnebelt und ihn träge gemacht. Sechs Monate hatte er Zeit. Sechs Monate, um dem Geheimnis der Farbe menschlicher Haut näher zu kommen.
Neben ihm sass Mala, eine junge Frau aus dem Dorf, mit der er sich nur mühselig verständigen konnte. Vertrauensvoll lehnte sie sich an ihn – die Mädchen hier waren ausgesprochen kontaktfreudig – jedoch nicht auf die „nuttige“ Art, sondern herzlich, offen und freundschaftlich. Die Frauen hier hatten alle einen sehr sanften Hautton, der sehr angenehm mit den dunklen, grossen Augen und dem tiefschwarzen, glänzenden Haar kontrastierte. Nackt hatte Roberto bisher keine von ihnen gesehen, aber auch das würde sich ergeben. Mala verstand wenig englisch – genug jedoch, dass sie einfachen Anweisungen folgen konnte, die ein Maler an sein Modell richtete. Nur knapp konnte Roberto sich beherrschen – er konnte die Weichheit und Wärme dieses Mädchens spüren, ihren Duft riechen und war gebannt von ihrem langen, roten Kleid, von dem sie gelegentlich den Sand abschüttelte. In diesen kurzen Momenten konnte er einen Blick auf ihre langen Beine erhaschen, die – und dessen war er sich gewiss – irgendwo zusammenkommen mussten. Mala hatte drei Schwestern und war Wasserträgerin. Jeden Morgen musste sie früh zum Dorfbrunnen und aus der Zisterne Wasser hochpumpen, das dann in Tonkrüge abgefüllt und an die Familien verteilt wurde. Roberto hatte sie mehrmals beobachtet, um sich mit den Gepflogenheiten der Atollbewohner vertraut zu machen. Mala war unwahrscheinlich anmutig, und der Moment, in dem sie sich bückte, um einen Tonkrug hochzuheben und ihn stolz auf dem Kopf zu balancieren, verschlug Roberto jedes Mal den Atem. Elegant wiegte sie sich in den Hüften und hatte den Gang der stolzen, unnahbaren Naturschönheit, während ihr Kleid die nackten Füsse umspielte.
Besonders aber erregten ihn ihre Achselhaare. Natürlich waren sie schwarz – die Frauen auf den Malediven konnten sich nicht vorstellen, dass Rasur bei europäischen und amerikanischen Frauen jährlich ein Sommerthema war. Malas Achselhaare wirkten aber derart intim, dass Robertos schweres Glied sich jedes Mal versteifte, wenn sie sich aufrichtete und einen Tonkrug auf ihren Kopf setzte.
In seiner Hütte lagen bereits Dutzende von Skizzen mit Malas Portrait, die er an den sonnenreichen Nachmittagen anfertigte. Den Morgen verbrachte er meist lesend in seiner Hängematte; oft schloss er die Augen und dachte nach – über die Farbe menschlicher Haut, über Malas Achselhaare und über die ihm vorenthaltenen Liebestechniken der Atollbewohnerinnen. Dann erhob er sich von seinem bequemen Lager, nahm sich eine Skizze vor und ergänzte Malas Portrait mit einem wundervollen Körper, den er auf sie projizierte. Er liess seiner Fantasie freien Lauf, betonte mal ihre Hüften, dann widmete er sich für längere Zeit dem Bauchnabel oder der Textur ihrer Brustwarzen. Würde er sie je in Natura zu sehen bekommen? Bisher kannte er ja nur ihr Antlitz, ihren langen Hals, die zartgliedrigen Hände und... ihre Achselhaare.
Dann fuhr Roberto aus seinen Tagträumen hoch. Noch immer schmiegte sich Mala an ihn, es herrschte eine leichte Brise. Da kam mit federndem Schritt Joe auf sie zu. Joe war Besitzer der kleinen Bar ausserhalb des Dorfes; Roberto hatte rasch mit ihm Freundschaft geschlossen. Stets wirkte er locker und fröhlich, und in seinem Mund blitzten zwei schneeweisse Zahnreihen. Als hätte Mala ihn eingeladen, setzte er sich an ihre freie Seite. Sie lächelte verlegen, was Roberto einen Stich ins Herz gab. Hatte er sich etwa verliebt in dieses unschuldige Maledivenmädchen?
Ohne Umschweife machte Joe sich an Malas Kleid zu schaffen und streifte es ihr über die Schultern. Er strahlte Roberto an, so dass dieser unverwandt lachen musste. Allzu ungewohnt und vor allem überraschend war diese Situation. Mala liess sich Joes Aktivität gefallen, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, dass ein Mann eine Frau vor einem andern Mann entblösst. Ihre Brustwarzen hatten die Form von Haselnüssen; keck standen sie vom übrigen dunklen Brustgewebe ab. Roberto konnte nicht anders und berührte sanft Malas linken Busen. Gleichzeitig förderte Joe ein Fläschchen mit einem duftenden Öl zutage und begann gemächlich, ihren Oberkörper einzureiben. Besonders viel Zeit liess er sich bei Malas Achseln und forderte sie auf, die Arme hinter ihrem Kopf zu verschränken, was sie lächelnd tat.
Joe bedeutete Mala, sich ans Felsstück hinter ihr zu lehnen und befreite mit ruhigen Bewegungen seinen riesigen Penis aus dem Gefängnis seiner Hose. Dann schob er seine Eichel in ihre rechte Achselhöhle und bedeutete Roberto, es ihm gleich zu tun. Dieser zögerte erst, tat aber dann in der linken Achselhöhle des Mädchens, wie ihm geheissen. Warm schien die Sonne. Mit vorsichtigen, rhythmischen Bewegungen bearbeiteten die beiden Männer Malas Achseln; Roberto hatte das Gefühl, er könne ihre dunklen, erhitzten Haare spüren. Zeitweise drückte sie die Arme etwas fester an ihren nackten Oberkörper und brachte so die beiden Männer zum Stöhnen.
„Enjoy?“ Wollte Joe von Roberto wissen. „She is still a virgin, you know…” fügte er erklärend hinzu und warf dann in einem Anfall innigster Lust den Kopf nach hinten, weil Mala etwas mehr Druck auf seine Eichel gab. Sie steuerte die beiden Männer einem gemeinsamen Orgasmus entgegen – dieser erfolgte mit einer derartigen Präzision, dass der ganze Palmwald von den dunklen, langgezogenen Schreien widerhallte.
Ruckartig zogen Roberto und Joe ihre Penisse aus Malas Achselhöhlen und spritzten gemeinsam auf ihren Bauch ab.

[(c) by Anita I.]

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