Sonntag, 30. März 2008

Spy Snapper

oder Ninas Höschen

Ich, Anita, bekenne: Ich bin ein Spy Snapper. Vermutlich ist den meisten von Euch treuen Lesern dieser Begriff unbekannt. Nun ja, ich möchte ihn hier kurz erläutern. Spy Snapper sind Frauen (oder Männer), die winzig kleine Digitalkameras dazu benutzen, Dinge zu fotografieren, die ihnen eigentlich verboten wären. Spy Snapper leben gefährlich und haben grosse Probleme, wenn sie erwischt werden. Als ich neulich im City Disc herumhing, in meiner Rechten die Spycam gut versteckt, hatte ich Glück. Neben mir stand ein Mädchen im bauchfreien Top und hörte sich konzentriert Madonnas Neuste an. So kann der Spy Snapper am besten arbeiten: Wenn sich sein „Opfer“ konzentriert – zum Beispiel, wie in obiger Situation, aufs Musikhören. Ich stand also neben diesem jungen Ding, nestelte am Kopfhörer und brachte nebenbei meine Kamera in Anschlag. Ich fokussierte auf den Bauch des Mädchens, den ich in diesem Augenblick wundervoll fand – und drückte ab. Das leise elektronische Piepsen, das mir bestätigte, dass ich den „belly shot“ im Kasten hatte, fiel niemandem auf. Ab und zu wandte sie sich in meine Richtung und sah mich aus rehbraunen Augen an – ich tat so als beachtete ich sie nicht. Dabei hatte ich schon fast all ihre „body parts“ fotografiert: Die vollen Brüste, die sich unter dem metallblauen Top abzeichneten, ihre gut geformten Oberschenkel, die in knallengen bunten Tights steckten (kam sie direkt aus dem Body Pumping? Jetzt noch der Hintern, dieser wunderbar runde Hintern, der jeder Brasilianein Ehre gemacht hätte... Minuten später verliess ich den Laden. Der Nachteil meiner Spionagekamera besteht darin, dass nur 26 Bilder auf dem Chip gespeichert weden können - dafür aber hochauflösed.
Bald darauf fand ich mich im gegenüberliegenden Schuhgeschäft wieder. Viele Frauen und Mädchen nehmen sich nicht die Mühe, sich zum Anprobieren neuer Sandalen erst mal hinzusetzen – und bücken sich. Tragen sie einen Minirock oder sonst was Kurzes, habe ich ein leichtes Spiel. Kurz mal die Kamera hinhalten und – ZACK! – schon ist ein sensationeller „upskirt shot“ im Kasten bzw. auf dem Chip. Als weibliches Wesen falle ich bei diesen kleinen Spielchen kaum auf – die meisten Spionagebilder, die im Internet auftauchen, sind von Frauen gemacht worden. Bei Männern, den eigentlichen Gegenständen meiner Begierde, ist das Spionagefotografieren, das „spy snapping“ wesentlich komplizierter. Typen sind einfach nicht so exhibitionistisch veranlagt wie wir! Neulich stand ich hinter einem Kerl auf der Rolltreppe – diesen Arsch hättet Ihr sehen sollen, liebe Leserinnen. Ich, nicht faul, zückte die Kamera, fokussierte – und verspürte sogleich einen schmerzhaften Schlag auf meinem rechten Arm – die Ehefrau des Typen hatte die ganze Zeit hinter mir gestanden!
Solch peinliche Zwischenfälle sind aber Anfängerinnenpech. Die besten Bilder schaffe ich in unserer örtlichen Badeanstalt. Sie liegt direkt am Fluss. Die Männergarderoben sind offen zugänglich und man kann sich „zufällig“ auf einem Badetuch auf den Rasen davor legen. Leider hat meine Minikamera kein Zoom und gute Fotos sind absoluten Zufällen überlassen. Ganz anders verhält es sich natürlich im „Paradiesgarten“. Auch er gehört zur lokalen Badeanlage, ist aber nur für Frauen zugänglich. All die Evas in diesem Paradies sind splitternackt – ich glaube, jeder Mann würde durchdrehen, wäre ihm dieser Anblick vergönnt: der Anblick seiner jungen Nachbarin mit den Hängebrüsten, die rasierte Sekretärin, mit der er seit Jahren zusammenarbeitet... ohne im Entferntesten zu ahnen, auf welche Weise sie ihre Scham pflegt... hier liegen sie also, all die Schwestern, Radfahrerinnen, Verkäuferinnen, Verkehrspolizistinnen und Tänzerinnen unserer kleinen Stadt. Im „Paradiesgarten“ tummle ich mich mit meiner heimtückischen Kamera besonders gern – alle sind völlig arglos und fühlen sich sicher. Sicher vor den Männern.
Dann lernte ich Nina kennen. Sie probierte in einer H&M Garderobe Wäsche an. Ich hatte nur noch fünf Bilder übrig um den Chip zu füllen – ein harter Moment im Leben des „spy snappers“. Ich schob mein kleines Gerät vorsichtig unter der Garderobentrennwand durch und hatte den Selbstauslöser programmiert. Das Risiko, ins „Leere“ zu fotografieren, ist so natürlich enorm. Trotzdem – es lohnt sich... für das einzige geile Foto unter Hunderten, das so vielleicht entsteht. Da geschah es. Blitzschnell ging das Mädchen zu Boden und schnappte sich meine Kamera! Liebe Leser, ich gestehe, dies war vielleicht der peinlichste Moment in meinem bisherigen Leben. Ich, die stolze „erozuna“-Autorin, ich, Anita, ertappt und als „spy snapper“ geoutet. Da gab’s nur die Flucht nach vorn. Ich stürzte also aus meiner „Tarngarderobe“, zog den nächsten Vorhang zur Seite und hatte die Diebin direkt vor mir. Süss sah sie aus! Der zartblaue BH stand ihr wunderbar und kontrastierte zu ihrem hochroten Gesicht. Ich sah an ihr herunter und mein Blick blieb am frechen Nabelpiercing hängen. Der Slip bedeckte nur knapp ihre obere Schamhaargrenze. „Gib mir meinen Apparat zurück!“ herrschte ich sie an. „Nicht so laut“, flehte mich das Mädchen an, das kaum älter als 18 Jahre war. Sie zog hinter uns den Vorhang wieder zu. „Ich geb’ Dir Deinen mp3 Player sofort zurück!“ Sie atmete heftig. Mir schwante etwas. „Schon gut, beruhig Dich“, redete ich auf sie ein, „schon gut.“ Zitternd streckte sie mir meine Kamera entgegen, die sie für ein Musikgerät gehalten hatte. „Wie heisst Du?“ „Nina“. Ich versäumte die Gelegenheit nicht, diesen wunderschönen Teenagerkörper auf meinen Chip zu bannen, fünf „Snaps“ hatte ich ja noch zur Verfügung. Ninas Antlitz, Ninas Schulterpartie, Ninas Busen, Ninas Bauch (mit dem Piercing) und Ninas Höschen, das so knapp war, dass sich die Kontur ihrer Schamlippen problemlos erahnen liess.

[(c) by Anita I.]

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